von Problemen und Lösungen
am 20. Juli 2016 lud der Beirat für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam zu seiner – ja was war es eigentlich genau ? – ein.
Wobei es für uns unmöglich war, über den geplanten Anlass und Inhalt genau informiert zu sein, denn in der Außendarstellung findet man sehr wenig. Eine Sommersitzung mit Berichterstattung über das vergangene Arbeitsjahr soll es sein, doch es fühlte sich an, wie eine Vernissage über inklusive Kunst und deren Künstler.
Der Beirat, der – ehrlich von uns anerkannt – einen erheblichen Aufwand betreibt, um Beteiligung sowie Inklusion zu leben, hat aus unserer Sicht jedoch ein grundsätzliches und unveränderbares Problem. Welches ?
Sich selbst als Institution, den beliebig formulierten Auftrag und den strukturellen Mangel an Kompetenzen.
Mißverstehen sie uns auf keinen Fall hier falsch ! … Dieser Vorwurf richtet sich an die Stadt, deren Autoritäten und deren Verwaltung. Er formuliert eine Situation, die kein Ergebnis haben kann, kein Ergebnis haben soll ?!
Die Ziele und Wünsche, die der Vorsitz des Beirates für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam auf eben dieser Veranstaltung – quasi als Aufgabenstellung – für das vor ihm liegende Arbeitsjahr formuliert, steht doch eigentlich im krassen Gegensatz und fast antagonistisch dem beschriebenen Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres entgegen.
Auch wenn der Vergleich in gewisser Weise unfair formuliert und etwas überzeichnet ist, so zeigen die Beispiele des neuen Liftes an der Alten Fahrt und der straßenbaulich überarbeiteten Gutenbergstraße in der historischen Innenstadt ( als an den Haaren herausgezogene Beispiele ), die Art und Arbeitsweise der Verwaltung und das Selbstverständnis der Stadt durch seine Institutionen und Autoritäten.
Haben wir den grundsätzlichen Anspruch auch ein gelebtes Miteinander, oder findet man nur geschickte Lösungen ?
Ein Lift zur Entfernung einer Barriere, ohne den Schlüssel und die Möglichkeit zu dessen Nutzung.
Eine straßenbauliche Arbeit an historischem Pflaster mit dem Ziel der Beseitigung von Unebenheiten, im Wissen des Verfalls dieser Maßnahme auf den Ursprungszustand nach kurzer Zeit.
Noch einmal ganz direkt gesagt: Die Arbeit und das Engagement der Mitglieder im Beirat für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam ist enorm und unbezahlbar. Das Problem besteht drin, dass das eine Leistung ist, die die Verwaltung aus sich heraus selbst leisten müsste, ohne die Menschen mit Behinderungen – ihrer bürgerlichen Grundrechte vorenthaltend – über ein ALIBI-Ressort ( wie das Büro für Chancengleichheit ) auszubremsen.
Es ist eine brutale Wahrheit, dass der Wille zur gleichberechtigten Beteiligung oder auch Inklusion, ein ungewolltes Kind ist, welches im Bus immer ganz hinten sitz und doch bitte die Fresse halten soll, wenn die Großen miteinander reden.
Wie wäre es sonst zu verstehen, das aktuell beim BTHG und auf hoher politischer Ebene, der Klage- oder Rechtsweg zur Sicherung der eigentlich unstrittigen Ansprüche vorgezogen wird. Im Echt bedeutet das den Diebstahl von Lebenszeit und quasi 3 Jahre ( angenommene Verfahrensdauer ) Strafbank.
Das ist Behindert !
KvWC_22|7|2016
Eine Antwort
[…] Sicht der Dinge haben wir sehr klar in einem unserer vorangegangenen Artikel beschrieben und erklärt. Wir hinterfragen unsere Kritik mehrfach und konsequent auf das […]