Kontroll- & Deutungsverlust

Drei Werkstätten im Rahmen des Neustarts fßr den Beirat fßr Menschen mt Behinderung und es droht Kontroll- & Deutungsverlust fßr die Menschen mit Behinderung!
Wieder so ein Unkenruf, oder einfach nur Kritik um der Kritik Willen?!
Hierzu erst einmal keine Antwort (bitte), sondern Fakten, Fakten, Fakten:
Beginnen mĂźssen wir am letzten bekannten Punkt des Werkstattverfahrens, da die dort diskutierten Themen und Punkte eine Evolution der Interessen erleben. Evolution der Interessen?
GefĂźhlt und ohne Anspruch auf exakte empirische Nachweisbarkeit nahmen am der ersten Werkstatt viele Menschen mit Behinderung teil, an der zweiten Werkstatt wuchs der Anteil der Menschen mit Funktions- bzw. Arbeitsinteresse und an der dritten Werkstatt sah sich der Mensch mit Behinderung in der Minderheit. Warum?
Weil die Diskussion in der Gruppe zwischen dem gebetsmĂźhlenartigen Wiederholen von baulichen Kleinstsiegen und dem ebenfalls gebetsmĂźhlenartig geäuĂerten Verständnis fĂźr Menschen mit Behinderung – unter dem Vorbehalt der Kosten, der Machbarkeiten, den verwaltungsrelevanten Abläufen, den politischen Zuständigkeiten, den mĂśglichen Problemen bei der Umsetzung und dem HerumdrĂźcken um Konsequenz hin und her pendelte.
Alles bekannte Floskeln, erlebte Zurßckweisung, eingeschätze Zwecklosigkeit und wieder einmal erlebte Depression!
Erstaunlich war doch, das man am Ende der dritten Werkstatt wieder zu der Fragestellung kam:
Welche Aufgaben und Anforderungen werden an den Beirat gestellt?
Das zeigt (in unserer Wahrnehmung) den fehlerhaften Kern dieses Verfahrens, welches verwaltungstechnisch Klarheit erzeugen will.
Im Grunde zeigt sich hier das Problem des confusio linguarum, des babylonischen Sprachgewirrs, in welchem jeder nur seine eigene Sprache/ Position/ Logik/ Grßnde versteht und unfähig ist, sich auf ein sinvolles, gemeinsames, standardisiertes Ziel zu verständigen.
Weshalb aber nun Kontroll- & Deutungsverlust?
Weil in der nächsten Werkstatt am 27.Juni 2017 ab 16 Uhr im Oskar Begegnungszentrum Potsdam-Drewitz ßber die Aufgaben der Beirates abgestimmt wird!
Das geschieht in der Art, dass (Auszug aus dem Protokoll des dritten Werkstatt) ein Teilnehmervotum der vierten Werkstatt Ăźber die mĂśglichen Aufgaben des Beirates fĂźr Menschen mt Behinderung entscheidet!
An dieser Stelle erinnen wir an unser „Warum?“ vom Anfang dieses Artikels! … Darum!
Denn hier gibt es eine Prioriätenliste fßr die Aufgaben des Beirates fßr Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Potsdam, die es (nicht) in sich hat.
Wir finden darin nichts, was einen neuen Beirat fßr Menschen mit Behinderung befähigt, in und fßr Potsdam allgemeinverbindliche, allgemeinwirksame, allgemeinverständliche Standards zu erreichen.
Prioritätenliste der Landeshauptstadt im Werkstattverfahren
BeiratsĂźbergreifende Aufgaben
Im Beirat werden Diskussionen gefĂźhrt und ein Meinungsbildungsprozess vorangebracht.
Der Beirat findet Themen und trägt sie aus unterschiedlichen Runden zusammen.
(Sprechstunden, Stammtische, offene Treffen, Sitzungen usw.)
Im Beirat werden Verantwortlichkeiten festgelegt.
Der Beirat tauscht sich regelmäĂig mit der Verwaltung, dem Beauftragten fĂźr Menschen
mit Beeinträchtigungen, den Fraktionen (bzw. den behindertenpolitischen Sprecher/innen)
zu verschiedenen Themen aus, die Einwohner/innen mit Behinderung betreffen.
Der Beirat ist verantwortlich fĂźr die Nachverfolgung seiner Themen.
Der Beirat entwickelt selbst Vorlagen und sorgt ßber Gespräche mit der Verwaltung oder
Fraktionen fĂźr die Einbringung.
Der Beirat erstellt Berichte und Stellungnahmen zu behindertenpolitischen Themen.
Der Beirat berät die Verwaltung bei behinderungsbedeutsamen Themen.
Der Beirat verfĂźgt Ăźber Fachkenntnisse oder eignet sich diese an.
Bereich Ăffentlichkeitsarbeit
Der Beirat betreibt Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit (z.B: Pressemitteilungen).
Es finden monatliche (Ăśffentliche) Beiratssitzungen statt (Organisation, Einladung, Erstellung der Tagesordnung, Moderation der Sitzung, Dokumentation).
Zu Schwerpunktthemen lädt der Beirat Fachpersonen und Presse ein.
Der Beirat organisiert Demonstrationen, Diskussionsforen und Weiterbildungen oder nimmt an diesen teil.
Der Beirat fßhrt eigenständig eine Internetseite, auf der er zu seiner Arbeit informiert.
Bereich Netzwerkarbeit
Der Beirat nimmt regelmäĂig an den Sitzungen anderer Beiräte (Migrantenbeirat, Seniorenbeirat usw.) teil.
Der Beirat nimmt an den Veranstaltungen anderer Beiräte teil.
Der Beirat nimmt an Veranstaltungen zu behindertenpolitischen Themen teil.
Der Beirat baut ein Netzwerk auf und pflegt dieses.
Der Beirat steht in regelmäĂigem Kontakt mit dem Landesbehindertenbeirat.
Der Beirat steht in regelmäĂigen Kontakt zu Bewohner- und Werkstatträten.
Bereich Stadtverordnetenversammlung
Der Beirat kennt die Inhalte der Anträge und versteht diese.
Der Beirat artikuliert seine Themen im politischen Alltagsgeschäft.
Der Beirat besucht regelmäĂig die Fraktionssitzungen und leistet dort Ăberzeugungsarbeit.
Der Beirat redet mindestens zwei Mal jährlich in der Stadtverordnetenversammlung.
Der Beirat redet mindestens zwei Mal jährlich im Hauptausschuss.
Der Beirat nimmt an den fĂźnf AusschĂźssen teil. (5x3h + 6h HA/Monat).
Der Beirat bestimmt in allen AusschĂźssen und Gremien mit.
Bereich UnterstĂźtzung
Der Beirat vermittelt und berät die Einwohner/innen
Der Beirat beantwortet wenn mĂśglich Anfragen von Einwohner/innen
Der Beirat nimmt Anliegen von Einwohner/innen auf und leitet diese weiter.
Der Beirat bietet Sprechstunden an (auch in Bßrgerhäusern etc.).
Der Beirat informiert Ăźber das Bundesteilhabegesetz.
Der Beirat berät die Verwaltung bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes.
Bereich Barrierefreiheit
Der Beirat fĂźhrt alle zwei Wochen ein Beratungs- und Abstimmungsgespräch mit dem Beauftragten zwecks Ăśffentlicher BaumaĂnahmen durch.
Der Beirat nimmt an Vor-Ort-Terminen teil.
Der Beirat begleitet und berät Verwaltungsprojekte, die von Interesse fßr Einwohner/innen mit Behinderung sind.
Der Beirat macht Vorschläge zum Ausbau der barrierefreien Kommunikation in der Verwaltung.
Was in dieser seltsamen Zusammenstellung allerdings noch fehlt, sind die Positionen:
Der Beirat atmet regelmäĂig ein,
Der Beirat atmet regelmäĂig aus ! …
Fortsetzung folgt … >>>
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4 Antworten
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