Neustart? .. Los!
Ein schönes Werkstattverfahren ist es gewesen. So viele schöne und wichtige Sachen konnten besprochen werden. Die ganzen Aufgaben eines Beirats konnten endlich mal aufgeschrieben und alphabetisch absortiert werden und lecker Kekse gab es.
Ein schönes Werkstattverfahren, welches in fünf verschiedenen Werkstätten ein hochbelastbares und zukunftsweisendes Ergebnis zeitigen konnte. Endlich auch bestimmt und geformt, von den Menschen die es wirklich betrifft!
Ein Plenum der mündigen, aufgeklärten und motivierten Menschen „mit“!
Doch langsam, eins nach dem anderen.
Der zentrale Punkte unseres heutigen Artikels bzw. Podcast ist „das Wahlverfahren“ …
in der Fortsetzung gehen wir dann auf „die Wechselwirkungen“ und „die Aufgaben“ ein.
Beginnen wir aber heute mit … dem Wahlverfahren!
Vorgestellt wurden 3 unterschiedliche Arten der Wahl. Die „Wahl aus einer Delegiertenversammung“1, die „Wahl aus einer EinwohnerInnenversammlung von Menschen mit Behinderung“ und die „Wahl durch Auslosung“.
Die 3 Verfahren wurden – mit ihren speziellen Vor-, Nachteilen und Besonderheiten – vorgestellt und danach im anwesenden Plenum zur Abstimmung gestellt. (Quelle: Protokoll der Werstatt vom 11.07.2017)
Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Landeshautstadt Potsdam Christoph Richter fand lobende Worte und schrieb:
„…Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden ( des Werstattverfahrens – Anmerk.d.Red.) für die konstruktive und fruchtbare Arbeit zum Neustart des Beirates für Menschen mit Behinderung. Mit den Ergebnissen erhält der zukünftige Beirat eine klare Richtschnur für seine zukünftige Arbeit und das Wahlverfahren gewährleistet eine große Chancengleichheit.“
Gleich zum Stichwort „klare Richtschnur“ und „große Chancengleichheit“, doch ganz kurz zurück zur Wahl des Wahlverfahren!
Die Anwesenden Teilnehmer der 5-ten Werkstatt schritten zur Wahl der Wahl und bestimmten:
Das Los! … wie, was, Ähhhh?!
Mit 14 von 23 stimmberechtigten Teilnehmern fiel das Ergebnis – auf den ersten Blick – eindeutig und mit klarem Auftrag aus.
Doch! … sieht man etwas genauer hin ( das sollte man ja immer und in Potsdam ganz besonders!), fällt das Abstimmungsergebnis in ein tiefes Loch der Erklärungsnot.
Vorschlag 1 – Wahl durch Delegiertenversammlung ( 1 Stimme )
Vorschlag 2 – Wahl durch EinwohnerInnen mit Behinderung ( 7 Stimmen )
Vorschlag 3 – Wahl durch Los ( 14 Stimmen )
14 Stimmen … davon 4 Stimmen aus dem Büro für Chancengleichheit … 4 Stimmen von Mitgliedern der SVV …2
Ups … 8 von 14 Stimmen gehören garnicht direkt zum Kreis der Betroffenen und das anscheinend eindeutige Wahlergebnis erlischt im Zweifel, denn der Vorschlag 2 erhielt bereinigt 1 Betroffenenstimme mehr.
… und ganz plötzlich aus dem Nichts … 7dagegen zu 6dafür
Zudem stimmte eine anwesende Betroffene, wegen starker Einschränkungen der Sehfähigkeit, nicht ab!2
Also irgendwie: Ohne Euch, über Euch!?
Zum Gewinnerverfahren erläuterte man die Vor- & Nachteile.
Vorteile:
einfache Umsetzung ( einfach = billig )
völlige Chancengleichheit ( bei 3 Ertrinkenden, bedeutet 1 Rettungsring auch eine völlige Chancengleichheit)
Quotierung möglich ( jeder auf seinen Platz, aber Zack! )
kein Anwesenheitszwang ( selbst beim Feuerkelch von Harry Potter wurde ohne Anwesenheitszwang gearbeitet )
hohe Diversität der Gelosten ( hohe Vielfalt von Behinderungen ? – eine Gerechtigkeitsnorm, die die Handlungsmacht marginalisierter Gruppen ( der der Behinderten) erweitert oder ein Mechanismus, durch den bestehende Machtbeziehungen zwischen den Stiftern der Beteiligung und denen, die als Empfangende konstituiert werden, nur unsichtbar gefestigt werden! )
Fragen Sie sich bitte .. und antworten auch!
Als Nachteil wurde lediglich formuliert, dass Im Vorfeld wenig Agendasetting stattfindet, weil es keinen Wahlkampf gibt!
Das ist ein unauffälliger, aber essentieller Punkt … für Alle mit gesellschaftlichen Gesamtverständnis!
Uns stieß, während des gesamten Werkstattverfahrens immer wieder auf, dass unwichtige Einzelheiten unnötig betont und der Vorschlag 2 und sein Verfahren, in einer auffälligen Weise kompliziert dargestellt wurden.
Das eigentliche Ziel, das eigentliche Verständnis und die eigentliche Aufgabe wurde hingegen kaum ausformuliert!
Ups! …
Fortsetzung folgt …. ( zu behindert für eure Rechte )
1 bisheriges Wahlverfahren für den Beirat
2 Ergebnis von beobachtbarem Verhalten
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